15. Februar 2021

Teil 1: In den Wald eintauchen

Neues Jahr – neues Thema. So halten wir es seit dem ersten Tag von Maloja. Seit 2004 sind auf diese Weise 16 komplett unterschiedliche Kollektionen aus verschiedensten Themenwelten entstanden. Für die 17. Kollektion „Soul in the Woods“ haben wir uns intensiv mit Wäldern beschäftigt. Und mit dem Miteinander, das dort gelebt wird.

Neues Jahr – neues Thema. So halten wir es seit dem ersten Tag von Maloja. Seit 2004 sind auf diese Weise 16 komplett unterschiedliche Kollektionen aus verschiedensten Themenwelten entstanden. Für die 17. Kollektion „Soul in the Woods“ haben wir uns intensiv mit Wäldern beschäftigt. Und mit dem Miteinander, das dort gelebt wird.


Vom Miteinander in den Wäldern


Viel hatten wir schon gehört und gelesen, vom Miteinander in den Wäldern. Von Kooperation und Co-Existenz, von Zusammenhalt und Gemeinschaft. Nationalpark-Ranger Jochen führte uns anhand einer kleinen Baumgruppe vor Augen, wie klug und feinsinnig aufeinander abgestimmt das „System Wald“ wirklich ist. Was auf den ersten Blick nur wie ein Baum mit ein bisschen Grün drumherum wirkte, entpuppte sich als echte Lebensgemeinschaft: Der Wacholder schützt mit seinen stacheligen Nadeln andere Baumarten vor Verbiss durch Wild- und Weidetiere. Gleichzeitig bietet er einen schützenden Raum für Mäuse, Hasen und Vögel, die sich unter ihm am Boden verstecken können. Und das war nur ein Beispiel von vielen …


Eine Frage der Perspektive


Es ist alles eine Frage der Perspektive – wer kennt diesen Spruch nicht. Doch es lohnt sich wirklich, den Wald einmal „anders“ wahrzunehmen. Ganz in Ruhe dazusitzen und den Fokus Meter für Meter zu weiten, von Formen und Strukturen, die man direkt vor sich hat, bis zu denen am nächsten Baum, am übernächsten und in zehn Metern Entfernung. Und auch beim Blick auf den Boden zeigen sich andere Muster als hoch oben in den Baumwipfeln. Wer aus verschiedenen Perspektiven auf den Wald schaut, nimmt ihn so wahr, wie er ist – die pure Vielfalt.


Die Farben des Waldes


Aus der Ferne wirkt ein Wald wie eine grün-braun-graue Fläche. Schaut man genauer hin, erkennt man ein Mosaik aus zahlreichen Waldstrukturen. Und aus der Nähe betrachtet besteht der Wald aus unendlich vielen Farbtönen. Hier finden sich alle Nuancen, die man sich nur vorstellen kann: Grasgrün, Moosgrün, Blattgrün, Flechtengrün. Walderdbeerrot, Holunderrot, Hagebuttenrot. Braunellenlila, Distelviolett, Heidelbeerblau. Laubbraun, Rindenbraun, Fichtenzapfenbraun …


Eine unerschöpfliche Materialquelle


Im Nationalpark Berchtesgaden sind Flora und Fauna streng geschützt. Doch für eine Kollektion, in der sich alles um die Wälder dreht, wollten wir im kreativen Prozess auch mit Naturmaterialien arbeiten. Deshalb zogen wir nach unserer Exkursion im Klausbachtal weiter in den Zauberwald am Hintersee. Dort sammelten wir Blätter, Rinde, Zweige, Flechten, Bucheckern, Zapfen, Baumschwämme, Farne, Moose, Blüten, Samen …