Benni, ein junger starker Läufer aus Ulm, den ich beim TAR 2014 kennenlernen durfte, hatte mich heuer zu einem Mixed Team überredet. Ich war skeptisch, ob es einem so motivierten Läufer mit einer Berg-Schnecke nicht zu langweilig werden könnte. Doch es schien, als würde Benni das österreichisch-entspannte Vorankommen genießen, denn er flitzte vor und zurück, machte Späße, filmte, betreute so mach andere verlorene Seele und musste an manchen Tagen sein „Trailschneckerl“ sogar den Berg hochschubsen oder den Sherpa mimen.
Durch die angenehme Reisegeschwindigkeit hatten wir auch mal Zeit und Muße für ein Foto, ein kurzes Gespräch mit anderen Läufern, eine Umarmung mit den liebgewonnenen Freunden an den Versorgungsstellen, ein Lachen mit den Puschelboys oder ein kurzes Einsatz-Update mit der Medical Crew.
All diese positiven Momente lassen einen die Qualen des Tages vergessen. Und mit Qualen meine ich wirklich Qualen. Oft galt es 3000 Höhenmeter im Auf- oder Abstieg zu bewältigen, manch flacher Kilometer zehrte an der Motivation und die „10 km to go“—Schilder wollten an dem ein oder anderen Tag einfach nicht kommen. Auch das Wetter zwang uns heuer zum Durchbeißen: Einige Regentage mit Schneepassagen forderten uns bis auf die Knochen.
Doch Durchzuhalten, im Ziel den Freunden mit Freudentränen um den Hals zu fallen, abends gemeinsam im Camp die Isomatten auszurollen, sich gemeinsam über üble Gerüche lustig zu machen um dann wieder zu sagen „Du riechst nach Vanille“ … deshalb tun wir uns das an.