Klingt danach, als bräuchtest Du Abwechslung im Leben.
Ich habe für mich rausgefunden: Wenn Sachen nicht mehr richtig in mein Leben passen, dann verliere ich die Motivation. Dafür gehen rechts und links Türen auf, die in eine neue Richtung weisen. Mir ist wichtig, authentisch hinter etwas stehen zu können. Dafür gehe ich auch ein Risiko ein. Vielleicht fühle ich mich deswegen auch so wohl bei Maloja. Anfangs bin ich ganz schüchtern um den Messestand geschlichen und habe mich kaum reingetraut. 2007 hat mich Guido Tschugg dann zu Peter Räuber geschleppt. Damals habe ich gedacht: Die Maloja-Philosophie hört sich genauso an, wie es laufen müsste – aber so kann das in der Geschäftswelt nicht funktionieren. Heute sind wir über zehn Jahre verbunden und ich muss sagen: Maloja verkörpert immer noch genau das, was ich mir damals nicht vorstellen konnte.
Apropos Risiko: Woher kommt eigentlich Dein Spitzname „Danger“?
So um das Jahr 2004 wollte ich weg vom Racing und eher in der Luft cool aussehen. Damals bin ich mit Guido Tschugg viel in Südfrankreich unterwegs gewesen — und natürlich habe ich versucht, ihm nachzueifern. Das war manchmal saugefährlich, aber es ist sich immer ausgegangen. Wobei mir meine turnerische Vergangenheit bei Stürzen sicher geholfen hat, das Schlimmste zu verhindern.
Heute bin ich ganz froh über den Namen, denn er hat mich im Grunde dazu angespornt, mich zusammenzureißen. Ich dachte: Die Leute nennen dich „Danger“, weil du gefährlich unterwegs bist, also konzentrier dich und mach deine Sache sauber. Zusammenreißen, konzentrieren, durchziehen — das hat mir schon öfter geholfen im Leben.
Wie ist es eigentlich, fast täglich als Guide oder bei Fotoshootings auf dem Rad zu sitzen?
Manchmal ganz schön anstrengend. Guiden kostet Körner — vor allem, wenn man es viel macht. Um weiter mit Herz und Seele dabei sein zu können, konzentriere ich das mittlerweile auf wenige Termine. Herumreisen ist schön, aber eben auch nicht ohne. Ich verbringe sehr viel Zeit im Auto und war letztes Jahr ca. 30 Nächte in meiner Wohnung — ansonsten bin ich immer in Europa unterwegs. Zum Glück habe ich früh genug erkannt: Die Dosis macht das Gift. Man muss einfach schlau überlegen, was man macht, anstatt viel zu machen. Viel Geld anzuhäufen, interessiert mich auch nicht. Dafür muss ich dann auch nicht jeden Tag etwas auf Facebook posten.